… die Kulturmetzgerei wurde über die Pandemie beHütet…

„Lorbeer“: Hüte und Mehr. Ausstellung im Ladenlokal bis zum Pandemie-Ende

Als wir die KulturMetzgerei 2014 eröffnet haben, war eines unserer Ziele, zur Wiederbelebung des alten Ortskerns von Seeheim beizutragen. Da wir den Raum im Moment nicht selbst bespielen können, überlassen wir ihn einer von vielen Kreativen hier im Ort, die eine Plattform suchen, auf der sie mit ihren Arbeiten sichtbar werden können, die eine Verkaufsfläche brauchen und einen Atelier-Platz. „Lorbeer“ für die KulturMetzgerei: Wir schmücken uns mit den schönen Hüten von Bettina Weißhaar.

Mit hochgehaltenem Fähnchen: Die KulturMetzger*innen

Termine für den Besuch im Atelier bei Bettina Weißhaar * 0152 04413011 oder info@lorbeer-textildesign.de

Die Hutmacherin erzählt über ihre Arbeit:

Die Hutbegeisterung habe ich wohl von meiner Mutter geerbt, die immer einen Hut trug oder eine Mütze. Sie arbeitete als Verwaltungsangestellte in einer Strohhutmanufaktur in Teplitz-Schönau in der damaligen Tschechoslowakei.

Seit ich mich erinnern kann, hatte ich das Bedürfnis, mit den Händen etwas zu erschaffen, etwas Sichtbares zu gestalten. So entschied ich mich nach dem Abitur gegen ein Studium und für das Schneiderhandwerk. Eigentlich wollte ich damals schon Hutmacherin werden, aber die Lehrstellen waren dünn gesät.

Nach meiner Schneiderlehre fand ich nichts Passendes in meinem Beruf. Erstmal jobbte ich im Darmstädter Tierheim im Katzenhaus, dann in unterschiedlichen Kneipen, schließlich einige Jahre in einem Schmuckladen.

Im Herbst 2003 kam ein radikaler Schnitt: Wegen einer Liebe zügelte ich in die Schweiz. An diesem neuen Ort, in einem neuen Leben konnte ich mich beruflich völlig neu orientieren.

Erst hier war es mir möglich, mich mit meinen Fähigkeiten der Welt zu zeigen. Mit 44 Jahren!

Ich begann Hüte zu schneidern, erstellte Schnitte aus eigenen Entwürfen. Meine Produkte verkaufte ich bei Priska Waller in Zug, bei Basmann in Zürich und in der „tuchinform“ in Winterthur.

Zeitgleich hatte ich in Zug meinen ersten Job als Köchin für das Institut für Osteopathie.
Dann zog es mich in die Berge, ins Hotel Capricorns in Graubünden. Hier wie dort konnte ich als verantwortliche Köchin meine Vorstellung von einer biologischen und vollwertigen Ernährung mit regionalen Produkten umsetzen.

Kochen ist eine weitere Berufung von mir. In der Schweiz sicherte es meinen Lebensunterhalt. Das Kunsthandwerk hat mich bisher noch nicht ernährt. Dennoch stehen seit 2004 Kopfbedeckungen im Mittelpunkt meiner Arbeit.

Beim Kochen sowie beim Gestalten von Hüten spiegelt sich meine Begeisterung für die Form-und Farbvielfalt der Natur wider. Meine Hüte und Kappen fertige ich aus Naturstoffen. Es entstehen Einzelstücke und Kleinstserien.